Das Jahreskonzert von Akkordeon im Quadrat Mannheim wurde durch die Jugend von AiQ und des Hohner Akkordeonorchesters Reilingen unter Leitung von Johannes Grebencikov mit Rocky in Concert von Vince DiCola eröffnet. Der Moderator des Abends, Markus Als begrüßte die fast 600 Zuhörer, darunter zahlreiche Ehrengäste und Akkordeonisten anderer Vereine, bevor er das Mikrofon gegen den Taktstock tauschte und mit 20 Kiddies die Bühne rockte. Die Begeisterung der Kinder sprang sofort auf das Publikum über, das die beiden fünfstimmigen Stücke mit donnerndem Applaus feierte; sicherlich eine tolle Motivation der jungen MusikerInnen für das nächste Konzert. Abgeschlossen wurde der erste Programmteil mit bekannten Melodien, dargeboten durch das Zweite Orchester unter Leitung von Wolfgang Trumpfheller sowie anschließend das Duo esoR, das eine Bearbeitung von Hans Zimmers Interstellar präsentierte. Teil 2 stand zunächst im Zeichen von Thomas Bauers Komposition Einimegajuma. Sie beschreibt Lebensstationen des Akkordeonmäzens Herbert Werz, eines nicht mehr ganz jungen Mannes, der an diesem Abend persönlich anwesend war. Mit diesem Stück hatte das Erste Orchester gemeinsam mit dem Hohner Akkordeon Orchester sensationell das World Music Festival 2019 in Innsbruck gewonnen. Unterstützt durch vier Perkussionisten an Pauken, Schlagzeug und Xylophon arbeitete das Orchester unter Leitung von Johannes Grebencikov die unterschiedlichen Facetten dieser Komposition in überzeugender Weise heraus. Die Zuhörer konnten aus der Musik Geburt und Kindheit, den zweiten Weltkrieg und das bekannte Göbbels-Zitat heraushören, den Wiederaufbau und Impressionen aus Kenia, Herbert Werz‘ zweiten Heimat, schwere persönliche Verluste aber zum Schluss auch einen sehr versöhnlichen und positiven Ausblick erleben: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, eine mitreißende Toccata mit vierstimmigen Gesangseinlagen des Orchesters. Die Zuhörer waren begeistert; stehende Ovationen belohnten Dirigent und Orchester für diese phantastische Darbietung. Im Anschluss wurde zu leichter verständlichen Kompositionen übergegangen, ohne die technische und musikalische „Flughöhe“ zu verlassen. Alla Marcia von Jean Sibelius sowie ein Querschnitt aus Webbers Phantom der Oper zeigten insbesondere auch den perfekt abgestimmten Einsatz der akustischen und elektronischen Zusatzinstrumente und wiederum ein äußerst gut aufgelegtes und auf das Dirigat sehr sensibel reagierendes Orchester. Lautstarke Forderungen des Publikums nach Zugaben wurden mit Mas que Nada und Sunny zufriedengestellt. Insgesamt bot das Programm einen beeindruckenden Querschnitt durch die Akkordeonliteratur und hinterließ ein begeistertes Publikum, das sich sicher schon heute auf das nächste Konzert am 22. November 2020 freuen wird. |
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